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„Vom Winde verweht“ – Heuschnupfen und Pollenflug

Tränende Augen, juckende Nase, Fließschnupfen gepaart mit heftigen Niesattacken trüben die Freude an den ersten Sonnenstrahlen mit blühenden Frühlingsboten im Garten. Gehören Sie auch zu den geschätzten 15 % der Bevölkerung, die während des Pollenfluges an Heuschnupfen leidet? Sind Sie vielleicht sogar von einer Kreuzreaktion betroffen?



Durch eine Fehlreaktion des Immunsystems werden die Eiweißbestandteile sonst harmloser Pollen von Bäumen, Blüten und auch Gräsern als Fremdstoffe eingestuft. Neben den oben erwähnten Symptomen kann es auch zu Hautrötungen, Quaddeln, Kopfschmerzen durch Anschwellen der Nasenschleimhäute, Gliederschmerzen und starker Abgeschlagenheit kommen. Aber warum wird diese Reaktion als „Heuschnupfen“ bezeichnet? Die Bezeichnung stammt aus dem 19. Jahrhundert, da diese allergischen Symptome zunächst bei Kontakt zu Heu und Gras beobachtet wurden.


Es kommt zur Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen wie Histamin und Leukotriene, die zu allergischen Beschwerden und zu einem Anstieg von IgE-Antikörpern führen. Erschwerend sind bei vielen „Heuschnupfen“ – Geplagten die Kreuzallergien auf einige Nahrungsmittel und Kräuter. Ca 70% aller Birkenpollenallergiker leiden an pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien. Wenn sich Nahrungsmittel- und Pollenallergene ähneln, kann das Immunsystem die artverwandten Allergene nicht unterscheiden und reagiert zum Beispiel beim Biss in einen gesunden süßen Apfel mit heftigen „Heuschnupfen“ – Symptomen. Menschen, die von einer Kreuzallergie betroffen sind, müssen beim Nahrungsmittelkauf besonders achtsam sein und sollten das Kleingedruckte auf der Produktverpackung lesen. Denn schon geringe Spuren von Erdnüssen und Soja in Fertiggerichten können schwere allergische Reaktionen auslösen.


Allergie auf Birke, Hasel, Erle

  • Apfel, Birne, Steinobst (Kirsche, Pfirsich, Pflaume), Mandel, Nüsse aller Art, Himbeere, Erdbeere, Kiwi, Sellerie, Karotte, rohe Kartoffel (Symptome beim Schälen)

Allergie auf Gräser- und Getreidepollen

  • Mehle (Roggen, Weizen, Hafer, Gerste), Kleie, Soja, Erdnüsse, Pfefferminze

Allergie auf Beifuß

  • Sellerie, Fenchel, Dill, Anis, Kümmel, Koriander, Muskatnuss, Paprika, Senf, Knoblauch, Pfeffer

Schulmedizinische Maßnahmen sind abschwellende Nasentropfen oder -sprays, Antihistaminika, Kortison oder Leukotrienrezeptor-Antagonisten.

Zu den recht häufigen Nebenwirkungen dieser Medikamente zählen vor allem anhaltende Müdigkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und in seltenen Fällen Appetitsteigerung.


Bei der Desensibilisierung werden die entsprechenden Allergene dem Patienten in steigender Dosierung verabreicht. Bei der subkutanen Immuntherapie (SCIT) wird das Allergen unter die Haut gespritzt, bei der sublingualen Immuntherapie (SLIT) nimmt der Patient die Allergene täglich in Form von Tabletten oder Tropfen zu sich. Die Gesamtdauer einer erfolgreichen Hypo- oder Desensibilisierung beträgt 3 bis 5 Jahre.

In meinem nächsten Blog erfahren Sie „Alternative Heilmethoden bei Heuschnupfen“.

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